Ich frage mich,
ob es für mich okay ist, wieder nur eine Option zu sein
ob es okay ist, dazwischengeschoben zu werden
ob es okay ist, „zu viel“ zu sein
ob ich es ertrage, mich wie ein oberflächlicher Lückenfüller zu fühlen
Ich frage mich,
wieso ich mehr geben will als andere von mir wollen
wieso ich die Zeit für andere nicht wert bin
wieso mir das so viel ausmacht
und ob ich damit klarkommen muss
Ich frage mich,
ob als kleinkariert betrachtet zu werden mich einschränkt
mich auf eine nervige Eigenschaft beschränkt
wieso ich um die Aufmerksamkeit anderer Menschen kämpfen muss
wieso sich in mir alles verkrampft bei dem Gedanken daran
Ich frage mich,
wieso ich nicht bei mir bleiben kann
wieso sich das so scheiße anfühlt
wieso ich immer mehr erwarte als ich bekomme
und wie ich da rauskomme
Weil alles, was ich will, die ehrliche Zuneigung und Aufmerksamkeit eines anderen ist.
Weil alles, was ich will, ist, denselben Wert zu bekommen, wie ich gebe.
Weil ich keine Option mehr sein will.
Weil ich gesehen und anerkannt werden will für das, was ich bin und gebe.
Ich frage mich, wieso verdammt nochmal ich wieder an so einem Punkt in mir festsitze, statt darauf vertrauen zu können, dass alles genau richtig ist, wie es ist und ich mich hilflos fühle!
Weil ich nicht weiß, was richtig ist, mich paralysiert von meinen Ängsten fühle und zwei Seiten in mir um die Richtigkeit kämpfen – der Teil, der Anerkennung und Nähe, darauf vertrauen will und der Teil, der einfach wegrennen will, wenn er es nicht bekommt.
Ich frage mich,
ob du Platz hast in deinem Leben für mich
ob du bereit bist, für eine Frau wie mich
was du wirklich mit mir willst
und wo wir stehen.
Kommentar
Spiritual awakening – der Tanz von Nähe und Distanz. Bei diesem Gedicht war ich an einem Punkt, an dem ich mir Nähe wünschte und gleichzeitig merken durfte, dass mir das nicht gut tun würde. Dass es nicht das Richtige für mich wäre und ich voll mit meiner Bindungsangst konfrontiert wurde.